Auch Friedrich Schiller gab sich viel Mühe bei der Einrichtung und Dekoration seines Wohnhauses. Bei einem Besuch des Schillerhauses in Weimar kann man die rekonstruierten Tapeten bewundern.
Über die Gestaltung seiner Wohnräume in Jena hatte er sogar ausführlichen Briefkontakt mit Johann Wolfgang von Goethe.
An Goethe (Jena, 22. Jenner 1796):
„Darf ich Sie mit einem kleinen Auftrage belästigen? Ich wünschte 63 Ellen Tapeten von schöner grüner Farbe und 62 Ellen Einfassung, welche ich ganz Ihrem Geschmack und Ihrer Farbentheorie überlasse. Wollten Sie Herrn Gerning danach schicken und allenfalls Ordre geben, daß ich sie in 6 bis 8 Tagen haben kann?“
An Schiller (23. Januar 1796)
„Die verlangten Papiertapeten so wie die Bordüren sind hier, fertig, nicht zu haben, ich schicke hier Muster von beiden aus Frankfurt. Das Stück Tapete ist eine Elle breit und hält 20 Ellen. Sie müßten also zu 63 Ellen 4 Stücke nehmen und behielten so viel übrig. Das Stück kostete vor einem Jahre 1 Gulden 20 Kreuzer. Von der beikommenden Bordüre hält das Stück 40 Ellen und kosten 3 1/2 Gulden, Sie brauchten also davon 2 Stück, sie steht auf grün sehr gut, wollte man sie lebhafter haben, so gibt es auch schöne Rosenbordüren von derselben Breite. Wenn Sie mir die Muster geschwind zurück schicken, so könnte ich Montag abends nach Frankfurt schreiben, und Sie würden das Verlangte doch ziemlich bald erhalten, mehr Umstände macht es, wenn man hier die Papiere wollte färben lassen, besonders da Eckebrecht gegenwärtig sehr mit den Dekorationen beschäftigt ist“.
An Goethe (Jena, 24. Jenner 1796)
„Es tut mir leid, daß meine Tapetenangelegenheiten Ihnen mehr als ein paar Worte kosten soll. Da Sie indessen so gütig sein wollen, diese Verzierung an meinem Horizonte zu besorgen, so bitte ich Sie, mir 4 Stücke von der grünen Tapete und 2 von Rosa-Bordüren (wenn diese auch 40 Ellen halten) aus Frankfurt kommen zu lassen. Ich ziehe die Rosa-Bordüren der Lebhaftigkeit wegen dem beiliegenden Muster vor.“
Quelle:
Staiger, Emil (Hg.): Schiller / Goethe Briefwechsel, Frankfurt am Main 2005.
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