Schiller & Goethe die Zweite

Nachdem bereits ein kurzer Einblick in die Wandgestaltung Schillers gegeben wurde (siehe in diesem Blog unter “Schiller und seine Tapeten”), werden nun die wirklich elementaren Probleme thematisiert. Es ist schön zu lesen, dass sich auch Schöngeister über solche Banalitäten unterhalten konnten. Lesen Sie selbst:

Goethe an Schiller (Weimar, den 10. Februar 1796):

“Die Bordüren, hoff ich, werden Ihnen gefallen, nur muß man acht haben, daß sie nicht falsch aufgeklebt werden; sie haben zweierlei Lichtseiten, um sie rechts und links gegen die Fenster wenden zu können, auch ist zu bemerken, daß die Bouquets fallen. Die Leute geben nicht immer acht auf diese Hauptpunkte, sie haben mir in meinem Hause eine solche Bordüre ganz falsch aufgeklebt, deswegen ich dieses zur Warnung melde. Ich will das Paket auch von hier frankieren und den Betrag zusammennotieren”.

Schiller an Goethe (Jena, den 12. Februar 1796)

“Den schönsten Dank für die Mühe, die Sie mit den Tapeten p. übernommen haben. Die Borduren werden sehr gut aussehen. Ich freue mich auf die schönere Wände, die mich nun umgeben werden”.

Quelle: Staiger, Emil (Hr.): Schiller/Goethe Briefwechsel, Frankfurt 2005.

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